Rotes Meranti
| Botanische Bezeichnung |
Shorea spp., Untergattung Rubroshorea, Familie Dipterocarpaceae |
| Verbreitung |
Südostasien, überwiegend Malaysia und Indonesien |
| Weitere Handelsnamen |
Red meranti (MY), red seraya (MY-SAB), meranti merah (ID),
red lauan (PH) sowie zahlreiche Lokalnamen in den
verschiedenen Wuchsregionen |
| Kurzzeichen DIN EN 13556 |
SDHR (Dark Red Meranti); SHLR (Light Red Meranti) |
Das Handelssortiment „Rotes Meranti“ enthält einen großen Teil der hell bis dunkel rotbraunen Hölzer der
zahlreichen asiatischen Shorea-Arten. Innerhalb dieser Gruppe bestehen deutliche Unterschiede in Farbe
sowie biologischen und technischen Eigenschaften, die zunächst zu einer praxisbezogenen Unterteilung
nach Farbe und Rohdichte in „Dark Red Meranti“ und „Light Red Meranti“ führte, die bereits einen Hinweis
auf die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten darstellte. Aufgrund der Übernutzung des in Europa
bevorzugten Sortiments „Dark Red Meranti“, in Verbindung mit der Umstellung von Rund- und Schnittholzexporten auf Halbfertigprodukte (überwiegend verklebte Kanteln für Fenster und Türen), hat sich das
Farb- und Rohdichteprofil zum helleren und leichteren Holz verschoben, sodass die in den Malaysian
Grading Rules von 1984 niedergelegte Differenzierung in Dark und Light Red Meranti nicht mehr praktikabel ist. Untersuchungen an aus Malaysia und Indonesien importierten Fensterkanteln (Gütegemeinschaft 1998)
haben eine Spannweite der Rohdichte (u=12 %) von 0,27–0,58 g/cm³ ergeben, mit dem
weitaus überwiegenden Anteil des Holzes im Bereich zwischen 0,38 und 0,47 g/cm³. Folgende Beschreibung
berücksichtigt deshalb nur das heute importierte Sortiment, das als „Rotes Meranti“ vermarktet wird.
Farbe und Struktur: Splint hellgrau bis blass rosa, Kernholz blass rosabraun bis mittel rotbraun. Harzkanäle in allen Arten vorhanden, auf dem Querschnitt in meist ringförmiger Anordnung,teils auch in kurzen
tangentialen Bändchen. Auf der Oberfläche können die Kanäle durch auskristallisiertes, weißes Harz
auffällige, „kreidige“ Fladern oder Streifen bilden. Zuwachszonen meist nicht erkennbar. Das trockene
Holz ist ohne spezifischen Geruch.
Gesamtcharakter: Strukturell überwiegend homogenes, in Dichte und Farbe jedoch stark variables Holz
von grober Textur; Holzbild schlicht; mit mehr oder weniger deutlichen Glanzstreifen durch Wechseldrehwuchs auf radialen Oberflächen.
Verwendung: Rotes Meranti kommt mittlerweile fast ausschließlich in Form von Halbfertig- oder Fertigprodukten auf den europäischen Markt, überwiegend als verleimte Rohkanteln für den Rahmenbau
(Fenster und Türen) sowie als Sperrholz für die Möbelfertigung. Gelegentliche Schnittholzimporte von
qualitativ hochwertigem Holz („Dark Red Meranti“) werden massiv im Rahmenbau, als Konstruktionsholz
für mittlere Beanspruchung im Innen- und Außenbau sowie für Treppen und Möbelteile eingesetzt.
Weitere Anwendungen wie Wand- und Deckenverkleidungen, Blindfurniere und Verpackungen sind von
untergeordneter Bedeutung.